Das Thema Schule steht in Lamspringe seit einiger Zeit auf der Tagesordnung. Mit Landrat Reiner Wegner konnte ein kompetenter Ansprechpartner nach Lamspringe geholt werden, um über die derzeit ausgesetzte Schulentwicklungsplanung Auskunft zu geben.

Wie geht es weiter mit den Schulen in Lamspringe? Diese Frage stellen sich nicht nur viele Eltern in Lamspringe und Umgebung, auch Lamspringer Ratsmitglieder wollen mehr über die zukünftige Entwicklung der Schulen in Lamspringe erfahren Unruhig durch die Nachrichten der letzten Monate hatte Henning Ehbrecht die Initiative ergriffen und Reiner Wegner eingeladen, allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu Fragen der Schulentwicklung Rede und Antwort stehen. Über den Tellerrand geschaut wurde auch schon: So hat Hamburg bereits über die weitere Zukunft der Sekundarstufe I entschieden: es soll ab 2009 ein 2-Säulen-Modell mit Stadtteilschulen (ein Zusammenschluss der Haupt-, Real- und Gesamtschulen) und Gymnasien geben. Im Stadtgebiet Hannover ist eine solche Entscheidung vorerst nicht zu erwarten, das Niedersächsische Schulgesetzt schreibt drei getrennte Schulzweige fest. Die Schulleiter der hannoverschen Hauptschulen sehen längerfristig aber keine Perspektive, einen Großteil der Hauptschulen bei den aktuellen gesetzlichen Vorgaben im Land Niedersachsen erhalten zu können.

Von besonderem Interesse aber waren natürlich Aussagen zum Schulstandort Lamspringe. Landrat Reiner Wegner hat hierzu bei der Diskussionsveranstaltung im Lamspringer Hotel Weißes Roß eindeutig Stellung bezogen. Erfreut zeigte sich Wegner über die positive Entwicklung in Lamspringe. Das hervorragende Ganztagszentrum werde von den Eltern und Schülern gut angenommen und ein wichtiges Standbein der Schulen. Eine Auflösung des Schulstandortes Lamspringe stehe aus seiner Sicht nicht zur Debatte, die Beschulung vor Ort habe im gesamten Landkreis Priorität. Dem auferlegten Gebot der Wirtschaftlichkeit könne der Landkreis als Schulträger durch intelligentere Lösungen folgen. Als Beispiel wurde die Zusammenlegung der Haupt- und Realschule in Bockenem genannt. Das Angebot von gymnasialen Zweigen als Außenstellen im ländlichen Raum sei eine weitere Alternative, die geprüft werden müsse.

Interessiert und heftig diskutiert wurde zwischen den Vertretern der Schulen, den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern und Jutta Rübke (Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag) und Waltraud Friedemann (Kandidatin im neuen Alfelder Landtags-Wahlkreis) über die Durchlässigkeit des Schulsystems. So wurde klar, daß eine Durchlässigkeit zwischen allen Schulformen in der Sekundarstufe I nicht zu jeder Zeit gegeben ist. In Haupt- und Realschule geht die Sekundarstufe I vom 5. bis zum 10. Schuljahr, auf dem Gymnasium nur bis zum 9. Schuljahr. Die letzten drei Schuljahre gehören auf dem Gymnasium der Sekundarstufe II. Dies bedeutet im Klartext: Ein Jahr mehr Schule für Kinder, deren Eignung für das Gymnasium sich nicht sofort nach dem Verlassen der Grundschule heraus stellt. Ebenso interessant war auch die Diskussion um die Frage der Einrichtung von integrativen Klassen an Grundschulen und den weiterführenden Schulen vor Ort.

Nur die Frage, warum Politik im Land Niedersachsen mit dem Verbot der Neueinrichtung von Gesamtschulen so massiv am Elternwillen vorbei regiert, blieb leider ungeklärt. Dafür waren sich die Anwesenden einig, eine Veranstaltung dieser Art nach der Bekanntgabe der Vorgaben für die Schulentwicklungsplanung zu wiederholen.

Henning Ehbrecht 1.Vorsitzender der SPD Lamspringe/Neuhof